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Meine Geschichten...

...in denen (nicht nur) ich mich wieder finde.

 

Mein Schirm

 

In einer Traumwelt leben, alles loslassen und abheben.

Ich schließe die Augen und nehme meinen rot-gelben Schirm in die Hand. Ich warte auf einen Windstoß und schon geht’s los!

 

Höher und höher steige ich, den Wolken und der Sonne entgegen. Ich weiß nicht was mich erwartet doch meine Abenteuerlust wird genährt. Die Sonne wird immer heller und heller, die Welt unter mir erscheint mir so bedeutungslos. So klein und hilflos.

 

Es ist ein herrliches Gefühl zu fliegen. Dieses Kribbeln in mir drin, lässt mich all meine Sorgen vergessen. Je höher desto schöner an den Wolken und der Sonne vorbei.

Die Sterne sind jetzt nun zum Greifen nah. Ich bin nun einer von ihnen. Nein, nicht ganz...

 

Die Menschen auf der Erde sehen eine Sternschnuppe, doch keine weiße nein! Eine rot-gelbe! Meinen Schirm und mich...

160906


 
Die Königstochter

 

Sie wurde geboren um ein Erbe anzutreten. Ein Erbe das von größter Bedeutung war. Ein Erbe, das nur für sie bestimmt war.

Sie wuchs auf, in einfachen Verhältnissen. Warum? fragst du dich. Der König verhinderte dadurch, das sie hochmütig und stolz wurde. So wurde sie nicht egoistisch oder selbstverliebt. Nein sie lernte das Leben zu schätzen. Das Leben mit all seinen schönen Seiten.

 

Doch das Leben hat auch nicht so schöne Seiten. Seiten die dunkel sind. Die sich niemand gerne wünscht.

Auch die Königstochter erlebte so etwas. Und es tat ihr weh.

Sie wurde verletzt und verraten. Sie wurde verhöhnt und gedemütigt.

 

Sie fiel, sie fiel sehr tief. Unten in der Schlucht kam sie mit einem lauten Knall auf. Sie lag dort am Boden und weinte. Sie weinte bitterlich. Die Tränen flossen in Strömen und sie verstand nicht was geschehen war.

Oben wo sie nur einen kleinen Sonnenstrahl sah, kam plötzlich eine Hand zum Vorschein. Die Hand kannte sie sehr gut. Diese Hand trug einen Ring. Einen Ring den sie auch besaß, doch sie hatte ihn vor einiger Zeit tief in ihrer Tasche vergraben. Derjenige der den Ring trug. War der König - ihr Vater!!!

 

Er streckte ihr die Hand hin um ihr aufzuhelfen. Doch sie schluchzte nur: "Warum hast du mich alleine gelassen? Warum hast du mich verlassen, als ich Hilfe brauchte? Warum hast du mich in dieses Loch fallen lassen? Warum warst du nicht bei mir?? WARUM!!!“

 

Der König entschloss sich zu seiner Tochter hinunter zuklettern. Denn seine Hand wollte sie nicht ergreifen. Als er auch in der Schlucht war und er sich neben ihr niedergelassen hatte,

sagte er ihr mit sanfter Stimme: "Tochter, als ich dir helfen wollte und dir meine Hand entgegen gestreckt hatte, hast du deine Arme verschränkt und standest mit dem Gesicht zur Wand.

 

Wie kannst du mich sehen? Wenn du die Augen vor mir verschließt. Wie kannst du meine Hand nehmen? Wenn du die Arme verschränkst?

Ich WILL dir helfen, doch bitte öffne deine Arme und mach deine Augen auf! Denn dann wirst du mich sehen und mich verstehen.

 

Ihr wurde klar, das er recht hatte - sie war es die die Hilfe nicht angenommen hat und sie war es die sich trotzig versteckt hatte.

 

Weinend fiel sie ihrem Vater um den Hals. Er nahm sie in den Arm und trug sie aus der Schlucht heraus. Er zeigte ihr was sie erben würde, es war ein riesiges Königreich - wo sie gemeinsam mit ihrem Vater regieren darf! Doch bis es soweit ist, soll sie all ihren Geschwistern von der unbeschreibbaren Liebe ihres Vater erzählen!

220806


Wie der Wind!

 

Er ist wieder Wind. Du kannst ihn nicht sehen, aber du kannst ihn spüren. Er nimmt dich in den Arm und ist ganz nah bei dir. Er drückt dich und hält dich. Nie mehr möchtest du aus seinen Armen fliehen. So oft bist du davon gelaufen. Hast verzweifelt versucht dich durchs Leben zu schlagen. Doch immer bist du in seinen Armen gelandet. Er war da, mit offenen Armen und beruhigenden Worten.

 

Schluchzend ließt du dich in seine Arme fallen. „Es tut mir Leid, es tut mir so leid“, schluchzt du mit Tränen überschwemmten Augen. „Ich will es nie wieder tun. Es tut mir soo Leid. Bitte verzeih’ mir! Bitte....“

 

An seine Brust gepresst merkst du, dass er dir schon alles verziehen hat. Dass er alles vergessen hat, was war. Und für ihn zählt nur dieser Augenblick. Der Augenblick deiner Rückkehr. Ein „Ich liebe DICH“, dringt in dein Ohr. Du bereust so viel. Wiedereinmal geschlagen und am Ende bist du zu ihm zurück gekommen. Du fragst dich: Warum er immer wieder aufs Neue auf dich wartet. Wieso er dich niemals aufgibt. Es ist so simpel aber so schwer zu begreifen. Er liebt DICH!

 

Er liebt mich... Jedes Haar, jede Träne, jede Facette an mir. Er liebt mich. Verdient habe ich es nicht. Doch er will mich. Er will mir Freude geben. Er will mir die Freiheit schenken. Danke....

Du bist wie der Wind. Ich kann dich (noch) nicht sehen, aber ich kann dich spüren!

6606


 

Ich, der Schwamm

 

Ich sehe, doch vieles darf ich nicht sehen. Ich höre und ich höre oft zu viel. Jeden Tag nehme ich auf. Sauge alles wie ein Schwamm in mich auf. Doch einen Schwamm muss man auch ausdrücken, doch wohin mit dem Zeug? Ich habe Sachen gesehen, die wollte ich nicht sehen. ich habe viel zu viel gehört, was ich nicht hören wollte. Ein ausgedrückter Schwamm wird schlaf und kraftlos. Er tropf aus allen Seiten und versucht es mühsam für sich zu behalten.

 

Doch was soll der Schwamm tun, was soll ich tun...? Es gibt keinen Ort zum Ausruhen... Doch nicht weit von mir gibt es einen Behälter, einen Eimer. Dort könnte ich all den Stuss ablegen.

Ich mach mich auf den Weg. Mühsam und schwerfällig schleppe ich mich voran. Dort angekommen lasse ich mich in den Eimer fallen. Ah.... tut das gut. Blickgeschützt sind die Wände des Eimers, endlich kann ich das Zeug, das mich quält loslassen. Ich werde ausgewrungen von zwei starken Händen. Es tut zwar manchmal weh, da er auch die Dinge nimmt die ich ja nicht so schlimm fand. Aber mich trotzdem negativ beeinflusst haben.

 

Nachdem er fertig ist nimmt er mich und taucht mich in ein anderes Gefäß. mhm... wie es hier durftet, ein schönes angenehmes Bad gönnt er mir. Als ich fertig gebadet habe, springe ich voller Tatendrang und Lebenslust aus meinem wohltuenden Bad.

Die Hände geben mir einen liebevollen Klaps und ich begreife, was ich zu tun habe.

 

Ich lasse den anderen das sehen was sie sehen sollen. Ich lasse sie das hören was sie hören dürfen!

290406


 

Die ungeduldige Knospe

 

Eine ganze Weile warte ich schon hier. Die Tage vergehen, die Jahre verstreichen. Doch nichts ändert sich. Jeden Tag das Gleiche. Ich wache auf seh mich um und sehe immer nur die Finsternis, die sich schon seit einer Ewigkeit um mich befindet. Es ist öde und deprimierend. Warum kann sich das nicht ändern? Ich fühle mich so unnütz und allein hier. Seit ich denken kann befinde ich mich an diesem, düsteren, dunklen Ort. Schon oft hätte ich gerne aufgegeben, doch was aufgeben? Ich mach doch nichts...Hier passiert nichts aufregendes. Langeweile ist hier stets groß geschrieben.

 

Aber es gibt jemanden, der mich jeden Tag besucht. Ich kann ihn nicht sehen und auch nicht spüren. Ich höre ihn nur ganz leise in der Ferne. Er kümmert sich um mich doch sehe ich immer noch kein Ergebnis von seiner Arbeit. Jeden Tag macht er sich die Mühe, fragt sich nur wofür?! Worauf arbeitet er hin? Ich lass ihn machen, vielleicht ändert sich irgendwann mal etwas...

 

Dunkelheit immer noch, jeden Tag die Leise-Stimme und mein ständiger Gedanke: Wofür? Da ich ja Tag ein Tag aus, eigentlich nichts zu tun habe. Konzentriere ich mich auf die Stimme, die mir ständig versucht etwas mitzuteilen und ich eigentlich nie richtig darauf geachtet habe. Langsam höre ich raus, was die Stimme mir sagen will. „....hör auf...hör auf...“ Hää, womit soll ich aufhören? „Hör auf zu fragen, hör auf zu zweifeln! bald...bald...bald.“

 

Was! Bald soll die Öde hier vorbei sein. Aber was ist wenn nicht und wenn es ewig so weiter geht und ich mir nur verhört habe?

„Hör auf zu fragen, hör auf zu zweifeln! bald...bald...bald.“

 

Okay, ich höre auf damit. Ich erwarte es. Ich warte. Es wird passieren, bald. Es verging einige Zeit, nichts tat sich. Meine Zweifel holten mich am Anfang immer wieder ein. Das verzögerte umso mehr. Doch als ich endlich alle meine Zweifel überwunden hatte, war es nun endlich so weit.

 

Die Dunkelheit öffnete sich, ein helles Licht erstrahlte meine Umgebung. Ich begann mich zu bewegen, mich zu strecken immer mehr zum Licht. Ich versuchte jeden einzelnen Lichtstrahl einzufangen. Meine Blätter reckten sich. Meine Blütenblätter öffneten sich in alle Himmelsrichtungen. Endlich spürte auch mein Gesicht diese Wärme, dieses angenehme wohltuende Gefühl. Nun sah ich den, der sich um mich bemüht hat. Ich spürte ihn und es war ein wundervolles Gefühl.

Ich war nun endlich dort wo ich hin gehörte. Und das verdanke ich nur ihm. Es war seine Arbeit, seine Mühe, seine Geduld. Ich tat das geringste für ihn. Ich hörte auf zu zweifeln und lernte zu warten.

010505


 

Dunkelheit

 

Verzweifelt liege ich hier. Blind tastend suche ich Halt. Doch alles was ich ergreife, zerplatzt wie eine Seifenblase. Ich sehe nur noch Dunkelheit. Sie macht sich mehr denn je breit. Schwärze holt mich ein. Ich bringe kein Wort raus. Die letzten Hoffnungslichter gehen aus. Sie nimmt mein Herz und nennt es ihrs! Die Liebe dich mal empfand, hat sich aus mir verbannt. Den Glauben den ich hatte. Alles hat sie mir genommen.

 

Am Boden seh ich meine Wünsche – zerronnen. Als sie mein Herz packte, quoll meine Lebensfreude, wie in einem Strom heraus. Die Kräfte meines Herzens versagten. Es ist tod, es ist aus. Mit weitaufgerissenen Augen starr ich sie entsetzt an. Wie sie mein Herz in ihren Händen hält.

 

Mit letzter Kraft seh ich wie mein Herz sich windet und quält. Der letzte Schlag setzt an und dann... Ich wage es kaum aufzublicken. Ich hör nur die Wanduhr von ferne ticken. Kein Pochen ist zuspüren. Die Dunkelheit hat mir es genommen. Ich kann nichts fühlen. Nur die Schwärze – ich bin benommen. Meine Beine versagen. Ich kann mich nicht aufrecht halten. Meine Füße können mich nicht mehr tragen. Torkelnd stürze ich zu Boden. Mein Kopf ist schwer. Ich kann nicht mehr.

 

Ich spüre meine Hände nicht. Schützend versuch ich meine Arme um meinen Kopf zu legen.

Doch diese Macht, die Dunkelheit ist mir überlegen.

071004